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Vortrag und Diskussion beim Jungen Forum des LV HRPS zu „Frauen in der Abfallwirtschaft“

Eine intensive Diskussion mit der Geschäftsführerin der GRS GmbH Frau Dr. Hobohm um die Fragen: Abfallwirtschaft nur für große Jungs? Oder brauchen wir die Frauenquote?


An einem entspannten Freitagnachmittag im Dezember hatte das Junge Forum HRPS zu einem digitalen Vortrag von Frau Dr. Julia Hobohm, Geschäftsführerin der Gemeinsamen Rücknahmesystem Servicegesellschaft mbH in Hamburg, eingeladen.


Frau Dr. Hobohm begann Ihren Vortrag mit den spannenden Fragen: Abfallwirtschaft nur für große Jungs? Oder brauchen wir die Frauenquote? Hierbei wurden verschiedene Hintergründe und Lebensmodelle diskutiert und es wurde schnell klar, dass die individuelle Einstellung zu solchen Fragen viel mit der eigenen Sozialisation zu tun hat. Davon ausgehend werden im Arbeitsleben unterschiedliche Konzepte angetroffen. Beleuchtet wurden die Unterschiede zwischen Unternehmen/Organisationen der öffentlichen Hand und der freien Wirtschaft. Gerade beim Thema Frauenquote ist zumindest in der hessischen Landesverwaltung kein Bedarf zur Einführung einer solchen erkennbar. Hier nennen sich die ehemaligen Frauenbeauftragten bereits Gleichstellungsbeauftragte. Der Bedarf, ausschließlich auf die Frau zu schauen, ist nicht mehr gegeben.


Hingegen haben Umfragen im Bereich der Abfallwirtschaft bei Unternehmen im Jahr 2021 gezeigt, dass der Hauptgrund für die Nichteinstellung einer Frau immer noch die Sorge ist, dass sie nach der Einarbeitungsphase in der Festanstellung direkt ausfällt. Als zweithäufigster Grund wurde genannt, dass keine Damenumkleiden oder -toiletten vorhanden seien. An solchen Stellen kann eine Frauenquote als Initiation für ein Umdenken und konstruktiven Umgang funktionieren. Die Teilnehmenden sind sich jedoch einig, dass langfristig die jeweilige Qualifikation und ein generelles Umdenken im Zusammenhang mit dem vorhandenen und zukünftigen Personal im Vordergrund stehen sollten. Frau Dr. Hobohm gewährte einen Einblick in ihre Wahrnehmung einer männerdominierten Welt in der Führungsebene von Unternehmen und gab hilfreiche Tipps zum Umgang mit unangenehmen Situationen. Anhand wirklich drastischer Erlebnisse stellt sie klar, dass sich eine Frau definitiv nicht alles gefallen lassen sollte. Das Verhalten in unangenehmen Situationen hängt jedoch sehr von der betroffenen Person ab. Ihre Empfehlung lautet daher, immer authentisch zu handeln. Jede und auch jeder sollte sich selbst treu bleiben und allen anderen respektvoll begegnen. Wo es daran mangelt, wäre dies einzufordern. Schwierige Situationen in der Arbeitswelt sind für junge Nachwuchskräfte jedoch nicht vermeidbar. Daher empfiehlt Frau Dr. Hobohm dringend, sich ein Netzwerk zu schaffen, welches einen als Sicherheitsnetz auffangen kann. An dieser Stelle fühlten sich die jungen BWK-Mitglieder bestätigt, sich auch im BWK als Verband zusammenzuschließen und diesen als wichtiges Instrument für die berufliche Zukunft zu nutzen.


Zum Schluss sei noch der Podcast „TrashTalk“ der Deutschen Gesellschaft für Abfallwirtschaft e. V. (DGAW) und Europäischen Wirtschaftsinformationsdienstes (EUWID) empfohlen, welchen Frau Dr. Hobohm gemeinsam mit Tom Wilfer moderiert.


Wie geht es nun im JF HRPS weiter?


Neben regelmäßigen digitalen Treffen werden auch im Jahr 2024 weitere Vortragsund Diskussionsveranstaltungen vom Jungen Forum HRPS vorbereitet. Die Themenauswahl wird sich an den Bedürfnissen der jüngeren BWK-Mitglieder orientieren. Vorschläge sind willkommen. Wiederum werden alle (jungen) Interessierten eingeladen.


Brigitta Mikus